Katalin Karikó erhält Preis für Menschenwürde

Die Auszeichnung wurde von István Bajkai, Abgeordneter der regierenden Fidesz Partei übergeben. In seiner feierlichen Rede sagte er, dass Karikó nun in die Fußstapfen von bedeutenden Vorgängern im ungarischen Gesundheitswesen wie Ignác Semmelweis, Pál Heim oder Albert Szent-Györgyi getreten ist.

Der Rat für Menschenwürde verleiht seine Medaille an Personen, die neben ihrer beruflichen Tätigkeit auch einen bedeutenden Beitrag zum öffentlichen Leben geleistet haben. Unter den Gründern war auch Chemienobelpreisträger György Oláh, der auch Mitgründer der Stiftung Freunde von Ungarn war.

Jahrzehnte an bahnbrechender mRNA Technologie

Es war sehr schwer für Karikó Finanzierung oder Unterstützung für ihre bahnbrechende Forschung der Nutzung der mRNA als therapeutische Technologie zu erhalten, da die meisten Akademiker entweder nicht überzeugt waren, dass es machbar war oder dem keine Aufmerksamkeit schenkten.

Die University of Pennsylvania, wo sie seit den 1990ern arbeitete, warnte sie sogar, dass sie mit dem Verlust ihrer Position in der Fakultät und einem erheblichen Einkommensverlust rechnen könne, sollte sie ihre Forschung in der mRNA Technologie nicht beenden.

Obwohl sie schon keine Finanzierung erhielt und mit Krebs diagnostiziert wurde, entschied sich Karikó, ihre Arbeit fortzusetzen, welche sich, wie man heute sieht, nicht nur für sie, sondern für die ganze Welt bezahlt gemacht hat. Hätte sie den einfachen Weg gewählt und ihre Forschung aufgegeben, gäbe es heute vielleicht keinen Pfizer-BioNTech Impfstoff.

Momentan eine der bekanntesten Ungarn

Zoltán Lomnici Senior, Präsident des Rates für Menschenwürde, betonte, dass Karikó derzeit eine der bekanntesten Ungarinnen der Welt ist und dass sie der Menschheit in schrecklichen Zeiten Hoffnung gegeben hat. Lomnici sagte, dass die Menschenwürde in diesen Tagen, in denen die Welt immer noch gegen das Coronavirus kämpft, noch wichtiger ist. "Leider musste eine globale Pandemie eintreten, damit wir die Bedeutung der Arbeit der Wissenschaftler verstehen", sagte er.

Miklós Szunai, Generalsekretär des Rates, sagte, dass sehr viele Menschen auf der Welt Karikó sehr viel zu verdanken haben. Er sagte, dass "sie mit ihrem ganzen Leben, ihren wissenschaftlichen Leistungen und ihrem Patriotismus würdig ist, ein Vorbild zu sein."

In ihrer Rede betonte Katalin Karikó, dass es eine große Ehre für sie ist, diese Auszeichnung nach vielen berühmten Vorgängern zu erhalten. Die Forschungsbiologin erinnerte daran, dass sie trotz mehreren Jahrzehnten im Ausland, immer Ungarin geblieben ist. Sie sagte, dass sie zwar schon seit Jahrzehnten außerhalb Ungarns lebt, aber sie und ihre Familie blieben immer Ungarn und sie zog ihre Kinder als Ungarn groß, weshalb diese immer bereit sind, nach Ungarn zu kommen.